Hashtags fanden zuerst hauptsächlich Verwendung beim Micro-Blogging-Dienst Twitter. Inzwischen haben sich Hashtags auch auf anderen Plattformen durchgesetzt:
Lange Zeit wurde bereits spekuliert, ob auch der Branchenprimus Facebook eine Hashtag-Funktion einführen würde. Nun hat Facebook offiziell bestätigt, dass Facebook-Nutzer ab sofort Hashtags in seinem Netzwerk verwenden können. Somit können nun in allen wichtigen Social-Media-Plattformen Hashtags genutzt werden. Grund genug, sich genauer mit dieser Option zu beschäftigten. Aber was sind Hashtags überhaupt, und wie können wir sie im #Weinmarketing verwenden?
Das Kunstwort Hashtag setzt sich aus um den englischen Begriff “hash” für das Doppelkreuz (#) und “tag” für eine Markierung zusammen. Durch die Verknüpfung eines Begriffs in einem Fließtext mit dem Doppelkreuz (#), wird dieser “verschlagwortet” und somit markiert. Dazu wird einfach das Doppelkreuz vor den betreffenden Begriff gesetzt, wobei unerheblich ist, ob dieser groß oder klein geschrieben wird. Im Fließtext wird man das Wort in seiner ursprünglichen Form belassen, um den Lesefluss nicht unnötig zu stören, doch auf Twitter werden Hashtags oft ans Ende des eigentlichen Tweets (Beitrags) gesetzt – um den Kontext anzugeben, auf den er sich bezieht – und dann klein geschrieben. Sobald ein Hashtag angeklickt wird, werden alle Posts (Beiträge) angezeigt, die ebenfalls diesen Hashtag enthalten.
Dies bietet eine Reihe von Vorteilen für das #Weinmarketing:
Mit Hashtags können Sie Ihre Leserschaft deutlich erweitern. Veröffentlichen Sie z.B. einen Beitrag, in dem es um Ihre Weinlese geht, erreichen Sie im Regelfall nur die Personen, die Ihnen folgen (Twitter), Ihre Kreise (Google+), Ihre Fans (Facebook) usw. oder einen möglicherweise größeren Personenbereich, wenn Ihre Inhalte geteilt werden. Vergeben Sie aber zusätzlich einen Hashtag z.B. #weinlese, #wein o.ä., erreichen Sie auch Interessierte, die nach diesen Schlagwörtern suchen. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, Personen zu erreichen, mit denen bisher noch nicht “verbunden” waren, und erhöhen damit auch die Chance, dass Ihre Inhalte geteilt (retweetet, geshared usw.) werden.
Hashtags als Recherche-Hilfe
Umgekehrt können Sie sich durch die Hashtags über relevante Themen informieren. Suchen Sie z.B. nach weiteren interessanten Informationen zum Thema Weinmarketing, suchen Sie nach #weinmarketing. Oder Sie lassen sich darüber informieren, was über einen Verband (z.B. #ecovin), Institutionen (z.B. #deutscheweine oder #öwm), Events (z.B. #prowein) oder über Produkte wie #riesling oder #brunello gesprochen und geschrieben wird. Auch über aktuelle Themen wie #pflanzrechte, #biowein oder #weinexport lässt sich so schnell ein Überblick gewinnen.
Dabei können Sie außerdem Kontakte zu relevanten Personen knüpfen und sich mit diesen austauschen und networken.
Für eine Kampagne können Sie einen Hashtag mit Ihrem Produkt- oder Firmennamen etablieren. Prüfen Sie vorher, ob der Hashtag bereits verwendet wird und ob Sie diesen teilen wollen. Das prüfen Sie am besten mit Hilfe der Twitter-Suche oder einem Hashtag-Directory. Verwenden Sie einen möglichst einfachen Hashtag und vermeiden Sie den Fehler, den eine große deutsche Fitnesskette gemacht hat: Der Hashtag darf keine Leerzeichen enthalten. #Weingut am alten Roemersteig wird als #weingut bewertet. Der Rest ist nur Text. In diesem Fall würde sich der Hashtag #roemersteig anbieten.
Etablierung von Hashtags
Wenn Sie sich für einen Hashtag entschieden haben, kommunizieren diesen nicht nur in Ihren Postings, sondern auch über alle Kanälen Ihrer Offline- und Online-Kommunikation. Integrieren Sie diesen in Plakate, Flyer, Ihre Website u.ä., und nutzen sie ihn selbstverständlich auf allen Social-Media-Plattformen. Ich würde sogar einen Schritt weitergehen und Ihren Hashtag auch auf Ihren Flaschenetiketten, Korken oder der Banderole verwenden. Die Etablierung eines Hashtags wird etwas Zeit und Mühe in Anspruch nehmen. Sie können sich damit aber entsprechend positionieren und Kunden in einer möglicherweise neuen Zielgruppe gewinnen.