Immer weniger Menschen nutzen stationäre Computer für die Suche nach Informationen im Internet. Die mobile Internet-Nutzung legt in Deutschland weiter zu. In Deutschland nutzen mehr als 40% der Bevölkerung mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets für Recherche im Internet. Dabei suchen sie nach Informationen, Produkten und immer mehr nach lokalen Bezugsquellen in der unmittelbaren Umgebung ihres Standortes. In Zukunft wird die mobile Nutzung noch deutlich zunehmen. Ihre Webseite ist ein besonders wichtigster Kommunikationskanal im Weinmarketing, sowohl für Erzeuger, stationären Weinhandel wie auch den Online-Händler.
Aber haben Sie bereits geprüft, wie Ihre Webseite in den einzelnen Formaten der mobilen Endgeräte wie Smartphones oder Tablets angezeigt wird? Stehen alle Funktionen zur Verfügung? Sind alle Navigationselement sicht- und navigierbar?
Bei der Prüfung steht man leider vor der Herausforderung, dass man die eigene Webseite auf verschiedenen Endgeräten überprüfen müsste und man selbst oft nicht über alle diese Geräte dauerhaft verfügt.
Die Firma active value GmbH hat dafür den “Responsive
Design Viewer” entwickelt. Mit diesem Online-Tool können Sie sich anschauen, wie Ihre Webseite in den einzelnen Formaten dargestellt wird. Geben Sie dazu einfach Ihre URL (Adresse Ihrer Webseite mit www.) ein und wählen Sie das darzustellende Format. Auch benutzerdefinierte “Größen” können eingegeben und getestet werden.
Sollte Ihre Webseite nicht optimal angezeigt werden, sollten Sie sich für Ihr Weinmarketing Gedanken machen und ggf. resultiert hieraus Handlungsbedarf. Die Lösung war bisher eine mobile Version Ihrer Webseite zu erstellen und zur Verfügung zu stellen. Inzwischen gibt es eine weitere Möglichkeit: Ein Websitedesign, welches sich automatisch an der aktuellen Bildschirmgröße ausrichtet, das sog. “Responsive Design“.
Ich habe mit Daniel Riemer über diesen neuen Ansatz gesprochen:
Daniel Riemer ist Creative Lead bei der active value GmbH in Düsseldorf und ist als UI-Designer und Front-End Entwickler verantwortlich für den Konzeptions-‐ und Gestaltungsprozess. Er verfügt über mehr als 15 Jahre professionelle Erfahrung in der Entwicklung von innovativen Websites und Apps.
Herr Riemer, die active value GmbH hat ein Tool entwickelt, welches Webseiten im Responsive Design in unterschiedlichen Auflösungen anzeigt. Was versteht man unter dem Begriff ”Responsive Design”?
„Responsive Design“ beschreibt einen gestalterischen und technischen Ansatz zur Erstellung von Websites, bei dem sich die Website an die jeweilige Displaygröße des verwendeten Endgeräts anpasst. Dabei werden vor allem Layout-Elemente, wie Navigation, Seitenspalten und Texte, in Abhängigkeit des verfügbaren Raums neu angeordnet und dargestellt. So wird gewährleistet, dass jeder Besucher – und zwar unabhängig davon mit welchem Endgerät er die Website aufruft – immer eine optimale Darstellung der Website erhält.
Die mobile Nutzung mit Endgeräten wie Tablets und/oder Smartphones steigt rasant an. Die Technologie hinter “Responsive Webdesign” hat jedoch anscheinend auch einige Nachteile. So scheinen in vielen Fällen die Ladezeiten der Webseiten deutlich anzusteigen. Wie sehen Sie diesen Interessenskonflikt, gerade unter dem Aspekt, dass die Ladezeiten ein ernst zunehmender Rankingfaktor bei der GOOGLE-Websuche geworden ist?
Das responsiv gestaltete Websites zu höheren Ladezeiten führen, ist ein weit verbreitetes Argument gegen diese Technik – aber ebenso falsch. Richtig angewandt ist sogar das Gegenteil der Fall! So ist es beispielsweise möglich, je nach Displaygröße unterschiedliche Bildgrößen oder –formate zu laden. Auf einem Smartphone wird dann ein deutlich kleineres, der Displaygröße entsprechend angepasstes Bild ausgeliefert, während auf einem Desktop-‐Rechner ein größeres Bild angezeigt wird.
Was ist zu tun, wenn ein Weinerzeuger oder Weinhändler nun feststellt, dass seine Webseite nicht über die notwendige Technologie verfügt, damit diese automatisch auf allen Endgeräten vorteilhaft angezeigt wird?
Da gerade im Bereich der KMUs Websites nicht alle 6 Monate überarbeitet oder neugestaltet werden, sondern häufig ein paar Jahre „halten“ müssen, ist die Entscheidung für eine responsive Neugestaltung von erheblicher Bedeutung. Wir können aufgrund der rasanten technischen Entwicklung nur darüber mutmaßen, wie Websites in Zukunft konsumiert werden. Mit responsive Webdesign wird eine optimale Darstellung der Website auf unterschiedlichsten Devices gewährleistet und garantiert so Sicherheit für die Zukunft.
Als Agentur verfolgen Sie die den 360°-‐Ansatz. Was bedeutet das?
Häufig werden wir mit Aufgabenstellungen konfrontiert, die nicht nur eine technische Lösung erfordert, sondern zumeist viel komplexer sind. Wir bieten unseren Kunden deshalb die Möglichkeit, bereits von der Strategie, im Sinne von Markenkonzeption und –positionierung, über die Leistungen Design, Kommunikation oder Social Media, die Aufgabe ganzheitlich zu lösen – also 360°. Der Kunde hat so die Möglichkeit, diese komplexen Aufgaben aus einer Hand heraus zu lösen und damit eine hohe Konsistenz in der Qualität sicherzustellen. Der Kunde vermeidet strategische, sowie qualitative Unschärfen durch zu viele Schnittstellen und spart die eigene Koordination der unterschiedlichen Disziplinen.
Der stationäre Weinfachhandel hat große Herausforderungen zu meistern. Der Lebensmitteleinzelhandel drängt massiv in den Markt und reine Onlinehändler verschärfen den Preisdruck. Eine professionelle und moderne Onlinepräsenz als Ergänzung zum Vorortverkauf scheint jedoch zwingend erforderlich. Wie könnte aus Ihrer Sicht eine leist- und finanzierbare Online-‐Strategie für den Weinfachhändler vor Ort aussehen?
Es gibt viele Shopsysteme, die finanzierbar sind. Das Aufsetzen eines Shops ist nicht mehr kompliziert oder aufwändig. Funktionierende Schnittstellen zu Warenwirtschaftssystemen sind ebenso gängige Praxis der Anbieter. Die wichtigste Frage ist: Wie soll das Angebot über die Suchmaschinen gefunden werden? Wenn der Onlineshop nur ein Servicebereich sein soll, der im Bestandskundengeschäft den Wiederkauf unterstützen soll, dann ist die Frage weniger relevant. Der Onlineshop wäre dann nur ein Vertriebsservice im Bestandsgeschäft. Soll aber zusätzlich Reichweite geschaffen werden und neues Geschäft, neue Kunden generiert werden, muss eine klare Strategie her. Die zentrale Frage ist: Was gibt der potentielle Kunde bei der Suche in den Suchmaschinen für ein Keyword ein? Und wie bringt sich dann der einzelne Händler in die Nähe der organischen Suchergebnisse? Und das am besten direkt auf die Seite 1 der Suchtreffer, da bereits die Seite 2 für die Suchenden nicht mehr relevant ist. Dies kann nur im Einzelfall beantwortet werden, denn das ist abhängig von Standort, Marke und Angebot. Unterm Strich kann man sagen, dass sich ein Onlineshop sehr leicht aufsetzen lässt, die Herausforderung liegt in der Generierung von Traffic, d.h. Wie kommen neue Kunden zum Onlineshop? Hier ist viel mehr Beratung notwendig als bei dem Aufbau eines Shops.
Welche Empfehlungen geben Sie derzeit Ihren Kunden, um in den schnell wandelnden Märkten gut für die Zukunft gerüstet zu sein?
Man muss nicht jedem Trend folgen und alles mitmachen, was an Themen durch die Presse getrieben wird. Wichtig ist nur, von ihnen Kenntnis zu haben und sie jeweils zu prüfen, ob diese Themen für das eigene Geschäft Sinn machen. Auch hier bieten wir Beratung und zeigen unseren Kunden jeweils Chancen und Risiken der neuen Möglichkeiten auf.
Herr Riemer, vielen Dank.